Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Kirchenbibliothek zu Röhrsdorf
Gabriele Bosch, Werner Hupe, Rudolf Lenz, Helga Petzoldt
Den Grundstock dieser Büchersammlung legte der Patronatsherr der Kirche, Johann August von Ponickau (1718–1802), indem er aus seiner Privatbibliothek 200 Bücher mit theologischen Inhalten der Kirche schenkte. Eine weitere Schenkung ließ den Bestand auf etwa 1500 Bände anwachsen.
Die Röhrsdorfer Leichenpredigten stammen aus der Zeit von etwa 1652 bis 1777. Die Mehrzahl der mit 204 Einträgen erfaßten Verstorbenen sind Adlige; innerhalb dieser Gruppe nehmen Angehörige der Linien und Nebenlinien des Hauses Wettin den höchsten Rang ein.
Die wohl bedeutendsten Geehrten aus der Reihe der Gelehrten sind der Historiker Conrad Samuel Schurtzfleisch sowie der Astronom und Kalendermacher Gottfried Kirch. Den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg des Bürgertums in der Frühen Neuzeit repräsentiert Andreas Rosenthal, der vom Lehrling der »Gold-Arbeiter-Kunst« bis zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kommerzienrat avancierte.
Inhaltlich bieten die Röhrsdorfer Quellen eine Fülle von Informationen vornehmlich zu Leben und Kultur adliger Familien des mitteldeutschen Raumes in der Frühen Neuzeit.