Katalysatorwirkungen einer Drehtürmodellförderung auf die Entfaltung mathematischer Begabungen und Potenziale
Theoretische und empirische Studien
Wiebke Auhagen
Die Förderung individueller Potenziale mathematisch potenziell begabter Kinder stellt eine besondere Herausforderung für Schulen dar – in Deutschland zählt beispielsweise „das Drehtürmodell“ als häufig praktizierte Form. Dabei verbietet sich der Singular eigentlich: Hierzulande versteht man diesen Ansatz meist als akzelerative Förderung, v.a. als Teilnahme am Unterricht einer höheren Jahrgangsstufe. Das Format wurzelt aber in Enrichment-orientierten Formen, etwa der Teilnahme an einer zum Regelunterricht parallelen Fördergruppe. Trotz ihrer weiten Verbreitung zählen Drehtürmodelle, insbesondere im Fach Mathematik, zu den wenig erforschten schulischen Fördermaßnahmen, insbesondere hinsichtlich ihrer Wirkungen auf das Begabungspotenzial teilnehmender Kinder. Um eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen, bietet es sich an, nicht nur kognitive Aspekte zu vberücksichtigen, sondern ebenso den Blick auf die intrapersonale Ebene teilnehmender Kinder zu richten.
Aufbauend auf einer Analyse vorhandener wissenschaftlicher Erkenntnisse aus einer interdisziplinären und mathematikdidaktischen Perspektive klärt die vorliegende Arbeit den Begriff „Drehtürmodell“ nebst entsprechenden Typisierungen literaturanalytisch. Daran anknüpfend werden mithilfe qualitativer Studien Katalysatorwirkungen bei teilnehmenden Kindern empirisch untersucht und herausgearbeitet. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden praktische Konsequenzen hinsichtlich der individuellen Förderung mathematisch begabter Kinder abgeleitet.