Keine Chance für Charles und Sidibé!
Vom unsäglichen Ende der Kolonialzeit in Afrika
Michael Mattig-Gerlach
November 1994: Nach etwas mehr als 30 Jahren Entkolonialisierung hat man sich daran gewöhnt, dass es vom schwarzen Kontinent vor allem Katastrophenmeldungen gibt. Die Teilnehmer der Expedition „Afrika 94/95“ wollen trotzdem auf dem Landweg bis Benin und schließlich in die Côte d’Ivoire. Sechs Fahrzeuge, 33 Teilnehmer, darunter 12 Litauer, ein Russe und ein Schotte, wollen sich auf das Abenteuer Afrika einlassen. Ein eigentlich unmögliches Unternehmen.
Bei Fernsehaufnahmen im Regenwald wird „Afrika 94/95“ dann auf eine Krankheit aufmerksam: Buruli Ulcus. Die tückische Krankheit verändert die ursprünglichen Planungen der Expedition und wirft eine bezeichnendes Licht auf die Entwicklungshilfe und den Zustand der medizinischen Versorgung in Westafrika. Charles und Sidibé, den beiden kranken Kindern im afrikanischen Regenwald, kann schließlich geholfen werden. Und dem Rest Afrikas? Hat der auch eine Zukunft?