Keine Konsolidierung ohne Kooperation
Nationalitäten- und Minderheitenpolitik im Demokratisierungsprozess - Indien, Spanien und Russland im Vergleich
Ulrike Theuerkauf
Mit Ende des Kalten Krieges haben sowohl innerstaatliche Konflikte als auch Demokratisierungsprozesse im politischen und akademischen Bereich an Bedeutung gewonnen. Als zentrale Akteure innerstaatlicher Konflikte treten in den meisten Fällen ethnische oder nationale Identitätsgruppen auf, die nicht zuletzt durch den Eindruck politischer Diskriminierung radikalisiert werden. Zwar versprechen etablierte Demokratien die politische Integration sämtlicher Bevölkerungsgruppen. Im Rahmen von Demokratisierungsprozessen ist die Gefahr des Ausbruchs innerstaatlicher Konflikte jedoch besonders hoch. Ulrike Theuerkauf fragt, welchen Einfluss die Nationalitäten- und Minderheitenpolitik im Demokratisierungsprozess auf die Chancen demokratischer Konsolidierung und die Wahrscheinlichkeit politischer Stabilität in pluralen Gesellschaften hat. Anhand der Fallbeispiele Indien, Spanien und Russland zeigt sie, dass eine möglichst integrierende Nationalitäten- und Minderheitenpolitik einen wichtigen Beitrag zur Festigung und Stabilität liberaler Demokratie in pluralen Gesellschaften leistet.