«Keiretsu»- Emergenz, Struktur, Wettbewerbsstärke und Dynamik japanischer Verbundgruppen
Ein Plädoyer für eine interpretative Erweiterung ökonomischer Analysen in der interkulturellen Managementforschung
Harald Dolles
Die Charakteristika der japanischen Verbundgruppen () stoßen im Westen vielerorts auf Kritik, werden aber auch als neues handlungsmotivierendes Leitbild dargestellt. Sei es, daß aus der -Struktur Schwierigkeiten resultieren, den Markt in Fernost erfolgreich zu penetrieren, oder, daß diesen besondere Eigenschaften zugesprochen werden, die sich als Wettbewerbsvorteile im globalen Konkurrenzkampf widerspiegeln. Zur Klärung dieser Fragen werden die spezifischen Eigenschaften herausgearbeitet, die den in der Produktion, im Vertrieb und im Finanzbereich zu eigen sind. Vor diesem Hintergrund wird geprüft, ob wettbewerbsstrategische und neo-institutionalistische Analysen der ihrer Komplexität und kulturellen Eingebundenheit gerecht werden können. Resultierend aus den praktischen und theoretischen Defiziten derartiger Ansätze wird dafür plädiert, daß klassische ökonomische Erklärungsmuster kulturfremder Phänomene einer Ergänzung aus der Binnenperspektive bedürfen.