Kicker, Kohle & Kommerz
Autonomieverlust im deutschen Profifußball?
Wilko Modder
Der deutsche Profifußball hat in den vergangenen Jahrzehnten enorm an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen: Die Einnahmen der Fußballklubs steigen durch die zunehmende mediale und wirtschaftliche Verwertbarkeit des Sports von Spielzeit zu Spielzeit. Mit den veränderten Finanzstrukturen gehen veränderte Organisationsstrukturen einher, um den stetig steigenden wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. In der 1. Bundesliga sind bereits zwölf von achtzehn Fußballklubs als Aktien- oder Kapitalgesellschaften organisiert. Medien- und Wirtschaftspartner gelangen so in eine einflussreiche Machtposition. Wilko Modder fragt, inwieweit dies die Unabhängigkeit der sportlichen Akteure gefährdet. Als anschauliches Beispiel dient der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG – brisant insbesondere vor dem Hintergrund der Steuerhinterziehung ihres Vorsitzenden Uli Hoeneß.