Klimawandel im Gefüge städtischer Alltagspraktiken
Bedeutungsvolle Praktiken, unsichere Kompetenzen und sterbendes Stadtgrün als lokale Herausforderungen
Catharina Lüder
Das Klima hat sich verändert, Gesellschaft soll sich verändern – ausgehend von dieser Grundannahme wird Klimawandel in dieser Arbeit als alltägliches Phänomen betrachtet, das städtische Praktiken zwischen Menschen und ihrer Umwelt zu Veränderungen anstößt. Beispielhafter Schauplatz ist die Stadt Kassel, mitten in Deutschland.
Es gilt zunächst, städtische Gefüge und ihren Zusammenhang mit Klimawandel zu verstehen. Dazu zeichnet diese Arbeit nach, wie das In-Beziehung-Setzen zwischen Menschen und Stadtnaturen komplexen, dynamischen Gefügen entspringt, die sich (in)direkt auf Klimawandel beziehen.
In drei Fallbeispielen – einem städtischen Wald unter Biodiversitätsschutz, einer temporären Klimaküche und gestresstem Stadtgrün und seiner Verwaltung – werden menschliche und nichtmenschliche Akteure in den Blick genommen, die in Alltagspraktiken miteinander verbunden sind. Mithilfe einer Klimaethnografie können so spezifische Mensch-Umwelt-Belange aufgezeigt werden, die in Verwaltungs-, Förderungs- und Initiativenlogiken bisher wenig beachtet werden. Die Arbeit setzt damit Denkanstöße für eine tiefere Betrachtung von Alltagspraktiken für den städtischen Umgang mit Klimawandel.