Körperstatik und Gravitation – Gelenkhydraulik mit Synoviakreislauf
Bio-/Pathomechanik fester und flüssiger Körper im Blick von Funktionslogik, Diagnose und Therapie
Sieghart Garbe
Nach der Geburt besteht die erste größere mechanische Belastung für den Menschen darin, sich gegen die Gravitation aufzurichten. In der zweiten lernt er, sich aufrecht zu bewegen.
Es geht darum, zunächst den lotrechten Gravitationsdruck biege-, scherungs- und verwindungsfrei abzustützen, dann die Stützgewebe den Resultierenden aus dieser initialen Kraft mit den anderen, den bewegungsbedingten Kräften anzupassen, sowie die notwendigen Motoren, starken Bänder und fast reibungsfreien Gleitlager wachsend weiter zu entwickeln.
Auch der Zug starker Bänder stützt sich eigens intraossär ab, und jeder Lastdurchgang in den Gelenken verteilt sich darinnen hydraulisch – grossflächig.
Der funktionalen Logik des Bewegungsapparats steht die kausale Histogenese für Druck-, Zug- und Gleitgewebe zur Verfügung. Die Abweichung aus dem damit erreichten biomechanischen Gleichgewicht überfordert diese Histogenese allmählich und löst eine pathomechanische Funktionskette von der HWS zu den Zehen aus. Sie enthält die bekannten Diagnosen des Bewegungsapparates, deren Ursachen jedoch eher beschrieben, doch nun kausal abgeleitet sind.
Die Ableitungen erst erschließen das pathomechanische Geschehen mithilfe der Mechanik fester und flüssiger Körper und lenken zu kausaler Therapie mit dem Ziel, Regelfunktion wieder lernen zu können.
Dazu können nur Arzt und Physiotherapie verhelfen – und die Disziplin des Patienten.