Komplikationsrate nach minimalinvasiver Portimplantation von Bilgen,  Laura

Komplikationsrate nach minimalinvasiver Portimplantation

Nachdem vollständig implantierbare Portkathetersysteme in den Achtziger Jahren erstmalig von Niederhuber et al. eingeführt wurden, sind sie heutzutage nicht mehr aus der modernen Medizin wegzudenken. Durch ihre vielen Vorteile gegenüber zuvor gebräuchlichen, zumeist getunnelten, zentralvenösen Kathetern steigt ihre Anwendungshäufigkeit immens. Gerade aufgrund der geringeren Komplikationsrate und dem größeren Anwenderkomfort wird die Lebensqualität von schwerkranken Menschen, welche dringend eine Chemotherapie oder parenterale Ernährung benötigen, deutlich verbessert (Teichgräber et al. 2011a).
Dennoch können plötzlich auftretende Komplikationen die Behandlung unterbrechen oder gar unmöglich machen, sodass es als behandelnder Arzt wichtig ist, Komplikatio-nen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
In dieser Arbeit wurden insgesamt 900 Portimplantationen bei 475 männlichen und 425 weiblichen Patienten untersucht. Das Durchschnittsalter betrug 61,73 ± 12,58 Jahre.
Die Hauptindikation für ein Portkathetersystem war bei 93,5% aller Implantationen eine benötigte Chemotherapie. In 98,3% der Fälle konnte das Portsystem sofort sicher und korrekt platziert werden.
Die Rate an periprozeduralen Komplikationen beträgt 2,9%. Demnach traten während des Eingriffes oder innerhalb der ersten 24 Stunden postinterventionell 26 Komplikatio-nen auf, welche therapiert werden mussten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Vorkommen eines Pneumothorax. In 9 Fällen (1,0%) wurde ein Pneumothorax, mit zum Teil langwierigem Verlauf bis zur vollständigen Ausheilung, ermittelt. Es wird emp-fohlen die radiologische Untersuchung des Thorax, auch in Anbetracht der Leitlinie der DGT, weiterhin routinemäßig zwei Stunden nach dem interventionellen Eingriff durch-zuführen. Hier gilt es, in Erwägung zu ziehen, ob eine kleinere Punktionsnadel die Rate an Pneumothoraxe verringern könnte.
Es fallen besonders die 48 sicher diagnostizierten späten Infektionen auf. Hier ist eine Korrelation mit dem interventionellen Eingriff selber ausgeschlossen, jedoch lassen sich Rückschlüsse auf eine mangelnde Portpflege ziehen. Daher ist eine regelmäßige, intensive Schulung des medizinischen Personals über die richtige Portanwendung mit den dazugehörigen Hygienerichtlinien unentbehrlich.
Im Allgemeinen decken sich die Ergebnisse dieser vorliegenden Arbeit sehr gut mit den vergleichbaren, internationalen Studien. Erschwert wurde die Vergleichbarkeit der Ergebnisse jedoch durch den Aspekt, dass oftmals keine konkreten Definitionen für bestimmte Komplikationen in den durch andere Autoren publizierten Studien vorlagen oder aber diese nicht einheitlich definiert wurden. Für zukünftige, eventuell prospektive, Studien wären in diesem Zusammenhang standardisierte und einheitliche Definitionen der Komplikationen wünschenswert.
Schlussendlich kann die interventionell durchgeführte Portkatheterimplantation als ein sehr sicheres Verfahren mit einer hohen technischen Erfolgsrate und einem geringen Komplikationsrisiko angesehen werden.

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