Konvertiten und Konversionen
Eike Baumann, Harry H Behr, Ulrich von Hehl, Christian Heidrich, Siegfried Hermle, Hans G Hockerts, Karl J Hummel, Hartmut Lehmann, Hans Maier, Barbara Nichtweiss, Harry Oelke
Bei Konversionen denkt man meist an individuelle Vorgänge: an den Wechsel der Konfession aus persönlichen Gründen, wie er von der Romantik bis zur Gegenwart in vielen Beispielen bezeugt ist. Es gibt jedoch auch das Phänomen „kollektiver“ Konversionen: nachreformatorisch vom katholischen Glauben zur Augsburger Konfession und später zum reformierten Bekenntnis sowie umgekehrt – heute in sich verstärkendem Maß vom Christentum zum Islam und vom Islam zum Christentum. Auch jüdisch-christliche und christlich-jüdische Konversionen sind ein für die Christentumsgeschichte typischer Vorgang – mit besonderer Zuspitzung in der Zeit des „Dritten Reiches“. Die Tagung „Konversionen, Konvertiten“ in Mooshausen nahm diese Phänomene in den Blick und diskutierte neben den individuell-psychologischen Voraussetzungen von Konversionen auch ihre religionsgesetzliche Normierung und ihre politisch-gesellschaftlichen Aspekte.