Krakau in Warschaus langem Schatten
Konkurrenzkämpfe in der polnischen Städtelandschaft 1900–1939
Hanna Kozinska-Witt
Krakau war im 19. und 20. Jahrhundert eine Stadt, die einen besonderen Status genoss. Diese Eigenart wurde von der Krakauer kommunalen Selbstverwaltung mitgetragen und weiterentwickelt. Als nach dem Ersten Weltkrieg die ehemaligen polnischen Teilungsgebiete in der Zweiten Polnischen Republik vereint wurden, wurde Warschau zur Hauptstadt des neuen Staates. Das Warschauer Machtzentrum wollte mit Zentralismus und Etatismus die Vereinheitlichung des Staates vorantreiben und bekämpfte die Autonomie der Selbstverwaltung. Gleichzeitig machte Warschau dem Krakau seine geistige Vorrangsstellung strittig. Das Buch veranschaulicht diesen Konkurrenzkampf aus der Perspektive der Krakauer Selbstverwaltung.