Kriminelles und Abwegiges
Skurrile Erzählungen
Wolfgang Schlott
Die Erzählungen bilden einen Ausschnitt aus den vergangenen zwanzig Jahren meines literarischen Schaffens. Sie verbinden das Genre des Kriminalromans mit grotesken Visionen und skurrilen Inspirationen. Dabei bedienen sie sich abwegiger und merkwürdiger Ereignisse, indem sie aus der Perspektive komischer Zeitgenossen und kauziger Persönlichkeiten ihre Welt auf den Kopf stellen oder selbst Opfer ihrer merkwürdigen Handlungen werden. Ihre Erzähler schlüpfen dabei in unterschiedliche Rollen und verletzen bewusst liebgewonnene Tabus. Alle Sujets stammen aus dem gegenwärtigen und einstigen zweigeteilten Deutschland wie auch der Tschechoslowakei nach dem „Prager Frühling“.
Übereinstimmungen mit noch lebenden Persönlichkeiten sind rein zufällig. Ihre Konturen verblassen, je länger sich Leser/innen während des Erzählvorgangs mit den Personen der Handlung identifizieren.
Wolfgang Schlott
In der hier vorliegenden Sammlung von Erzählungen wendet Wolfgang Schlott virtuos unterschiedliche Erzähltechniken an, die von der Ich-Perspektive, dem Kommentar, einer Art Drehbuch im Stile eines Tatort-Krimis in der ARD bis hin zu skurrilen Elementen reichen. Überhaupt das Skurrile: Was im wissenschaftlichen Betrieb ‚abwegig‘ wäre, ist in einer Erzählung wie etwa „Märtyrer gesucht“ bis zum Lächerlichen überzeichnet, weil deren Quellen manipuliert sind (oder sein könnten) und die handelnden Personen als Sekte ‚kriminell‘ agieren. Dieser ‚gegenstandslosen‘ Wissenschaft entspricht der sich ‚auflösende‘ Erzähler inmitten einer Konstellation aus Verlogenheit, Anmaßung und Fake-News. (…) Für Wolfgang Schlott ist Erzählen ein Grenzgang zwischen starker Imagination, Verzauberung und Entzauberung, Austesten der Handlungsmöglichkeiten, bitterem Ernst und Schalk, Einsicht in die Vergeblichkeit und dem Reiz am steten Neubeginn. Erzählen ist für ihn Beruhigung durch das Schreiben selbst: nämlich eine Spur zu legen, die bleibt.
Frank Eckart
Lieferbare Titel von Wolfgang Schlott:
– „Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien“, 2013, Eine literarische Begegnung. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Schlott. Horst Samson (Hrsg.), Ingmar Brantsch,Hans Bergel, Walter Engel,Ilse Hehn, Franz Heinz, Klaus Hensel, Franz Hodjak, Johann Lippet, Dieter Schlesak, Olivia Spiridon, Horst Samson, Peter Motzan, Gerhard Ortinau, Friedrich Schuller, Hellmut Seiler, Balthasar Waitz: Heimat – gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien. (UNIVERSITAS Sammlung) 373 S. ISBN: 978-3-86356-051-5, € [D] 25,– € [AT] 25,– SFr [CH] 35,-
– Heidrun Hamersky, Ilse Hehn, Wolfgang Schlott (Hrsg.): „Die Sehnsucht, die ist mir so leicht“ Schreiben im Exil. Fragmentarium; 282 Seiten, 19,90 €
ISBN 978-3-86356-131-4
– Kriminelles und Abwegiges. Skurrile Erzählungen. Reihe Epik Bd. 111; ISBN: 978-3-86356-302-8; 195 Seiten, €[D]16,50