Lebenszykluskosten intralogistischer Systeme
Friederike Rechl
In Investitionsprojekten im Maschinen- und Anlagenbau sind oft die initialen An-schaffungskosten das hauptsächliche Entscheidungskriterium. Dabei wird eine Be-trachtung der Lebenszykluskosten vernachlässigt, obwohl die eigentlichen Be-triebskosten für einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb entscheidend sein können. Hinsichtlich eines wirtschaftlichen Anlagenbetriebs zeigt sich die Intralogistik verstärkt als entscheidender Wettbewerbsfaktor, da intralogistische Systeme den Material- und Informationsfluss innerhalb eines Unternehmens sichern. Die vorliegende Arbeit schließt die Lücke eines bisher fehlenden spezifischen Lebenszykluskosten-modells für intralogistische Systeme.
Im Rahmen der Untersuchungen wurde ein Berechnungsverfahren für Lebenszykluskosten intralogistischer Systeme festgelegt und anhand eines Soll-Ist-Abgleichs belegt. Die Einflussgrößen wurden hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Lebenszykluskosten bewertet. Beide Schritte bilden die Basis für das erstellte Lebenszykluskostenmodell. Das Modell wurde anschließend in ein Software-Werkzeug imple-mentiert. Für die Nutzung des Software-Werkzeugs wurde ein Leitfaden erstellt.
Das Modell und das Software-Werkzeug zur Lebenszykluskostenberechnung wurde um die Modelle der Verfügbarkeit, der Ausfallkosten sowie der instandhaltungsgerechten Projektierung ergänzt. Das Berechnungsmodell der Verfügbarkeit nach VDI-Richtlinie 3581 wurde ebenso wie das der Ausfallkosten in ein Software-Werkzeug umgesetzt. Die erarbeiteten Modelle und Werkzeuge wurden abschlie-ßend evaluiert. Anhand eines Planungsfalls wurde die Nutzung der Software-Werkzeuge dargestellt. Darauf aufbauend wurden im Anschluss Handlungsempfeh-lungen für die Nutzung der Modelle und Software-Werkzeuge abgeleitet.
Die erarbeiteten Modelle und Software-Werkzeuge können als eine ganzheitliche Lösung zur Wirtschaftlichkeitsbewertung von Planungsalternativen intralogistischer Systeme verstanden werden. Durch Aufgliederung der Kosten in einzelne Kostenarten können Optimierungspotenziale identifiziert werden. Mit der Berechnung der Lebenszykluskosten unter Berücksichtigung der Verfügbarkeit, der Ausfallkosten und der Instandhaltung wird eine fundierte Kostentransparenz abseits von den di-rekten Beschaffungs- und Realisierungskosten geschaffen. Damit können Pla-nungsalternativen bereits in der Projektierung miteinander verglichen und bewertet werden.