Legenden um Entebbe
Ein Akt der Luftpiraterie und seine Dimensionen in der politischen Diskussion
Freia Anders, Gerhard Hanloser, Vanessa Höse, Markus Mohr, Alexander Sedlmaier, Moshe Zuckermann
Vor 40 Jahren wurde eine Air-France Maschine auf dem Flug 139 von Tel Aviv nach Paris von einem westdeutsch-palästinensischen Kommando gekapert und nach Entebbe in Uganda entführt. Die Entführung wurde nach etwa einer Woche durch die israelische Armee gewaltsam beendet. Auch Westdeutschland war in diese Flugzeugentführung verwickelt: Die Bundesregierung wurde Adressat der Forderung, politische Gefangene aus den Gefängnissen zu entlassen.
Die Entführung wurde unter anderem von zwei deutschen AktivistInnen der Revolutionären Zellen durchgeführt. Dabei kam es zu einer Konfrontation zwischen den beiden bewaffneten Linksradikalen und zunächst über 250 Geiseln, von denen viele Juden und zum Teil israelische StaatsbürgerInnen waren. Das löst bis in die Gegenwart anhaltende politische Diskussionen aus. Sowohl in Israel als auch in der Bundesrepublik ist ›Entebbe‹ zu einem subprominenten Erinnerungsort geworden. Zeit dafür, darauf einen quellenkritisch fundierten Bick zu richten.