Lehrerfortbildung zwischen Selbstorganisation und Steuerungsillusion
Die Entwicklung der hessischen Lehrerfortbildung von der Gründung des Lehrerfortbildungswerkes (1951) bis zur Auflösung des Landesinstituts für Pädagogik (2005) Auftrag, Konzepte, Strukturen, Praxis, Perspektiven
Volker Imschweiler
Mit dem Aufbau eines „Lehrerfortbildungswerkes“ begann 1951 in Hessen eine wechselvolle Geschichte staatlicher Lehrerfortbildung. In dieser Untersuchung werden 7 Entwicklungsphasen unterschieden, die besondere Spannungsfelder aufweisen, z.B. zwischen Selbstorganisation und staatlichen Vorgaben oder zwischen zentralen und regionalen Ansätzen. In der Anfangsphase stand die Entwicklung der „gebildeten Lehrerpersönlichkeit“ im Zentrum. Lehrerfortbildung sollte vor allem „Sache der Lehrerschaft selbst“ sein (Erwin Stein). In ihrem weiteren Entwicklungsprozess mutierte sie zu einem Instrument der Bildungspolitik. Sie erhielt verstärkt Aufgaben im Kontext neuer Steuerungsstrategien, z.B. zur Qualitätssicherung des Unterrichts. Mit diesen Vorzeichen ergaben sich Möglichkeiten, aber auch veränderte Grenzen einer systemorientierten Schulberatung und Prozessbegleitung. Im Rückblick auf Umbrüche und Kontinuität kann die zukünftige Entwicklung von Bildungsperspektiven für Lehrende und Schule gelingen, wenn die hier aufgeführten 12 Essentials beachtet werden. Diese sind zugleich Meilensteine einer zukunftsorientierten Lehrerfortbildung in Hessen.