Lehrergesundheit: Belastungsmuster, Burnout und Social Support bei dienstunfähigen Lehrkräften
Thomas Poschkamp
In der vorliegenden Arbeit wurden erstmals die Konstrukte Burnout, berufsbezogene Belastungsmuster und Social Support bei dienstunfähigen Lehrkräften standardisiert untersucht. Theoretische Grundlage dieser Arbeit waren das Burnout-Modell von Maslach und Jackson (1981, 1996), sowie das Modell von Schaarschmidt und Fischer (2001, 2003) zu arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern. Ferner wurde als weiteres Merkmal die Ausprägung sozialer Unterstützung erfasst.
Ein erheblicher Anteil der untersuchten Lehrkräfte konnte dem burnout-relevanten Belastungsmuster B zugeordnet werden. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zuungunsten der weiblichen Teilnehmer sowohl beim Belastungsmuster B, als auch bei der Emotionalen Erschöpfung, als Leitdimension für Burnout.
Der überwiegende Teil der untersuchten Lehrkräfte befand sich in einem Burnout-Prozess, wobei dieser bei der Hälfte der Probanden sehr weit fortgeschritten war. Burnout und Belastungsmuster standen in einem engen Zusammenhang. Dienstunfähige Lehrkräfte erfuhren kaum soziale Unterstützung durch ihre Kollegen oder durch Institutionen, wie der Schule oder dem Dienstherrn. Der signifikant häufigste Support wurde durch den Partner geleistet, der somit die Hauptlast der Unterstützungsleistung trug.
Es ist davon auszugehen, dass psychische Belastungen und speziell Burnout eine weitaus größere Rolle bei vorzeitiger Dienstunfähigkeit spielen, als sich dies in den Ergebnissen retrospektiver Studien schon darstellt. Zudem wird deutlich, dass Grundeinstellungen der Persönlichkeit in engem Zusammenhang mit dem Auftreten von Burnout stehen.