Lehrerinnen- und Lehrerperspektiven in der Helvetischen Republik
Markus Fuchs
Was beschäftigte die Lehrerinnen und Lehrer der niederen Schulen der Helvetischen Republik? Wie äusserten sich die Akteure einer neu entstehenden Profession zu den Themen Pädagogik, Politik oder Schulpraxis?
Markus Fuchs wertet zur Beantwortung dieser Fragen sämtliche Antworten der Stapfer-Schulenquête aus. Im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Umfragen, werden bei der Enquête von 1799 explizit die
Lehrpersonen befragt und nicht die Geistlichen. Die somit einsetzende Säkularisierung des Lehrberufs wird in ihrem historischen Kontext diskutiert.
Der Autor vergleicht Erziehungsdiskurse und Schulkonzepte des Ancien Régime mit Plänen, die im Umfeld des helvetischen Ministers der Künste und Wissenschaften, Philipp Albert Stapfer, entstanden sind.
Die Perspektiven der Lehrpersonen sind inmitten des politischen Umbruchs mehrheitlich pragmatisch und auf den Unterricht gerichtet. Dennoch sind in den Antworten ebenso Bekenntnisse zu Patriotismus und
Aufklärung vorhanden, als auch das Selbstbewusstsein einer entstehenden Berufsgruppe.