Lern- und Leistungsemotionen, Emotionsregulation und Lehrkraft-Schulkind-Interaktion
Ein integratives Modell
Juliane Schlesier
In der pädagogisch-psychologischen bzw. erziehungswissenschaftlichen Forschung verdichten sich in den letzten beiden Jahrzehnten Hinweise, dass insbesondere die Interaktion zwischen Schulkind und Lehrkraft eine bedeutende Rolle für die Emotionen und die Emotionsregulation der Schulkinder im Unterricht innehat. Dennoch wurden diese drei Komponenten – Emotionen, Emotionsregulation und Lehrkraft-Schulkind-Interaktion – bislang noch nicht im Rahmen einer umfassenden Grundlagenstudie gemeinsam betrachtet. Mit dem Ziel der integrativen Modellbildung wurden daher 31 Interviews mit Lehrkräften der Primarstufe in einem komplexen, multi-methodologischen Analyseprozess mit zusammenfassender Inhaltsanalyse, Heuristik, strukturierender Inhaltsanalyse sowie quantitativer Inhaltsanalyse mit Variablentransformation und deskriptiven Statistiken neben binärlogistischen Regressionsanalysen untersucht. Durch das hierbei entwickelte, ausdifferenzierte und erstmals erprobte LEmoR-TSI-Modell (Learning and Performance Emotions, Emotion Regulation – Teacher- Student Interaction) konnte nun entschlüsselt werden, wie Lehrkraft und Schulkind in emotionsspezifischen Unterrichtssituationen miteinander interagieren und welche Funktion dem Emotionsregulationsverhalten zukommt.