Lord Jim
Übersetzung von Hedwig Lachmann
Joseph Conrad, Hedwig Lachmann
Anstoß zu dem Roman gab die dramatische Geschichte des Pilgerschiffs Jeddah, das 1880 in Seenot von seinem Kapitän verlassen wurde. Conrad befasste sich mit dieser Geschichte nach seiner Ankunft in Singapur 1883. Jim ist ein junger britischer Seemann, der als Erster Offizier auf der Patna dient, einem heruntergekommenen Schiff, beladen mit Pilgern, die vom indischen Subkontinent nach Mekka zur Pilgerreise Haddsch gebracht werden sollen. Bei einer Havarie verläßt die Besatzung aus Halunken das Schiff und überläßt die Pilger ihrem Schicksal. Sie befürchten, die Patna würde sinken. Jim will eigentlich an Bord bleiben, springt aber dann doch der restlichen Besatzung hinterher. Die Patna sinkt jedoch nicht, ein französisches Schiff nimmt sie ins Schlepptau und bringt sie in Sicherheit. Während sich der Kapitän und die anderen Besatzungsmitglieder einem Prozeß entziehen, stellt sich allein Jim der Verantwortung. Das Gericht entzieht ihm seine nautischen Patente aufgrund seiner Verfehlung. Im Gericht trifft er Marlow, der sich mit ihm anfreundet und versucht, ihm Arbeit als Gehilfe verschiedener Bekannter, z. B. eines Müllers oder eines Schiffsausrüsters, zu verschaffen. Jim versucht unerkannt zu bleiben, aber immer wenn seine Vergangenheit ans Licht kommt, gibt er seine Stelle auf und bewegt sich immer tiefer in den Fernen Osten. Seine Schande verfolgt ihn wie ein Schatten.