Lucida Console
Ein Translatorium maximum
Natalie Deewan
Natalie Deewan sucht – und findet – Sprachliche Lösungen und praktiziert Reine, Reale, Angewandte und Kollektive Literatur. Sie pendelt zwischen Wirtschaft und Literatur und lässt die Disziplinen aufeinanderkrachen. Mit Wiener „Leerstandsana- grammen“ etwa bohrt sie sich regelmäßig in den blank polierten Öffentlichen Raum oder hinterlässt dort codierte Botschaften in Graffiti-Recycling- schrift. Nach Jahren von „Text am Bau“ kehrt sie nun zu den Anfängen der Reprogrammatik zurück.
Lucida Console ist der Name der Schrift, in der fol- gendes Buch geschrieben steht. Der Text setzt sich aus Bausteinen unterschiedlichster Redeweisen, Wissenschaften und Literaturen zusammen. Auf den Spuren einer potentiellen Literatur orientiert sich der Textfluss an den Grundsätzen des „freien“ Redemarkts, wobei die Sprecher:innen im Haupt- text anonym bleiben und im Fußnotentext transpa- rent gemacht werden. So ist eine romantische wie auch eine archäologische Lektüre möglich. Dabei kommen Utopie, Ironie und Witz nicht zu kurz.