Ludwig Schmidtpeter
iTrust / iPark
Ludwig Schmidtpeter – „iTrust“ und „iPark“
Ludwig Schmidtpeter beschäftigt sich mit der Deplatzierung und absurden Kombination von Gegenständen. Seine Rauminstallation „iTrust“, bestehend aus Alltagsobjekten, soll eine Reflexion über den Umgang mit zeitgenössischen Kommunikationsmedien und deren Fetischcharakter in Gang setzen. Mit „iPark“ wird eine Krypta geschaffen, die die Unterwelt von „iTrust“ darstellt. Hier wird dem Betrachter die Vergänglichkeit unserer geschaffenen Werte, wie wir sie in „iTrust“ finden, vor Augen geführt.
Platziert auf Sockeln erscheinen die Objekte wie Reliquien. Anbetungswürdig und umspiegelt ragen sie in den Raum und propagieren eine gesampelte Eigenreligion. Alles, was uns heilig ist, versammelt sich an einem Ort. Wird zum Meditationsraum für Atheisten und Agnostiker. Ein Rückzugsort, dessen Stille nur die Geräusche eines Mobiltelefons unterbrechen. Wie das Läuten einer Kirchenglocke.
Die Verehrung der Kommunikationsmedien im Mittelpunkt gleicht einem spirituellen Glauben. Die Wolken versinnbildlichen den transzendenten Charakter. Die Konfrontation des Betrachters mit den geschaffenen Werten erlebt seinen Höhepunkt in der bildlichen Aneinanderreihung alltäglicher Handlungen in Form von Verben, die über einen Bildschirm laufen. Und all dies wird überschattet vom Aufruf zum blinden Vertrauen, zum Glauben an die Technik und ihre Macht.
Über eine Metalltreppe steigt der Betrachter in die Unterwelt hinab und findet sich in einem Ort des Übergangs wieder. Der Übergang vom Öffentlichen zum Privaten, von Sicherheit zu Kontrolle, von Inhalt zu Verpackung. Die Vergänglichkeit im Zentrum der Betrachtung. Verpackt in ein bedrückendes Gewand. Wir werden Bestandteil dieser Szenerie. Die Krypta als Ort des Gedenkens. Das Gedenken an die Lebenden und die Toten. An unseren eigenen Standpunkt.