Magie – Krankheit der Seele
Friedrich Förner, Burghard Schmanck
Die Krankheiten der Seele, durchlauchtigster und hochwürdigster Fürst, sind um so viel schwerwiegender als die Krankheiten des Leibes, als die Seele den Leib überragt. Das lehrt uns die Vernunft selbst ebenso wie auch der hl. Gregor von Nazianz mit seiner Autorität als Theologe überzeugend: Er sagt nämlich: „Die Krankheit des Leibes existiert unabhängig vom Willen, die Krankheit der Seele aber geht vom Willen aus. Des Leibes Krankheit endet zugleich mit diesem Leben. Die Krankheit der Seele aber bleibt uns zur Seite, auch wenn wir von hier scheiden. Die Krankheit des Leibes verdient Mitleid. Die Krankheit der Seele ist – jedenfalls bei denen, die ihres Verstandes mächtig sind – hassenswert.“
Unter den Krankheiten der Seele aber hat die Häresie, die fruchtbare Mutter mit schillernder Nachkommenschaft, als vornehmste und höchst unheilvolle Tochter dieTeufelsverehrung hervorgebracht, sei es daß sie in ausdrücklicher, sei es daß sie in verborgener Teufelshuldigung und in einem, wie die Theologen sagen, direkt oder indirekt mit den höllischen Geistern abgeschlossenen Pakt besteht.
Es haben fürwahr die Ärzte des Leibes ihre Hippokratesse und Galenusse, ja sogar einen Sproß von Zeus selbst, wie windige Dichter fabulieren, nämlich Äskulap, den Vater und Urheber der Heilkunst, von denen sie lange und erfolgreich wohlverwahrte und erhaltenswerte Heilmittel entlehnen. Uns aber stehen erfahrene Ärzte zur Verfügung. Diese sind in der wahren Religion besonders gefestigt und daher auch um vieles kundiger, wenn es darum geht, die Seelen der Menschen aufzurichten und von dem unheilvollen Wahn der Götzenverehrung gründlich zu heilen oder mit Gewißheit zu schützen.