Magnetresonanztomographie bei Endometriose in Korrelation zu Operation und Histopathologie von Wenzel,  Julia

Magnetresonanztomographie bei Endometriose in Korrelation zu Operation und Histopathologie

Endometriose bezeichnet das pathologische Vorkommen von Endometrium außerhalb des Cavum uteri und ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen im repro-duktiven Alter. Je nach Lokalisation des ektopen Endometriums kann man diese Er-krankung in unterschiedliche Formen einteilen. Bei einer Infiltration von mehr als 5 mm unterhalb des Peritoneums liegt eine tief infiltrierende Endometriose vor, im Gegensatz dazu gibt es eine peritoneale und ovarielle Endometriose sowie die Adenomyose, bei der das Myometrium des Uterus betroffen ist. Bei der Diagnosefindung helfen bildgebende Verfahren wie transrektaler, transvaginaler oder abdomineller Ultraschall sowie das MRT, alternativ ist eine diagnostische Laparoskopie möglich.
Ziel dieser Studie war die Evaluation der Genauigkeit des MRT in der Endometriosedi-agnostik, indem MRT-Befunde mit Operationsbericht und Pathologiebefund hinsicht-lich des Vorkommens und der Ausdehnung der Endometriose korreliert wurden.
Bei falsch negativem Befund im MRT erfolgte unter Kenntnis des Operations- und Pa-thologieberichtes eine erneute Auswertung der MRT-Bilder.
Es wurden 131 Patientinnen in die Studie eingeschlossen, bei denen klinisch der Ver-dacht auf Endometriose bestand und präoperativ eine MRT-Untersuchung des Beckens mit einem 1,5-Tesla-Gerät durchgeführt wurde. Das MRT-Protokoll beinhaltete eine native T1-gewichtete transversale Sequenz mit Fettunterdrückung sowie T2-gewichtete sagittale, transversale und koronare Sequenzen sowie T1-gewichtete Aufnahmen nach Kontrastmittelgabe. Das Becken wurde in drei Kompartimente unterteilt: das vordere Kompartiment mit Blase, Ureter und Uterusvorderwand; das mittlere Kompartiment mit Vagina, Uterus, Ovarien, Ligamenta teres uteri sowie Tuben und das hintere Komparti-ment mit Douglasraum, uterosakralen Ligamenten (USL) und Intestinaltrakt. Endome-trioseherde im Bereich von Beckenwand, Peritoneum und Bauchdecke sowie Adhäsio-nen wurden unter sonstigen Befunden zusammengefasst. Zusätzlich erfolgte eine ge-trennte Auswertung von Befunden der tief infiltrierenden Endometriose mit ≥ 5 mm sowie oberflächlichen Läsionen < 5 mm. Die mittlere Größe der Läsionen betrug im vorderen Kompartiment 1,8 cm, im mittleren Kompartiment 3,4 cm, im hinteren Kompartiment 2,2 cm und bei den sonstigen Befun-den 1,3 cm. Die Sensitivität für alle Befunde bzw. für die tief infiltrierende Endometrio-se und die Spezifität betrugen für Harnblase 54,2 % (13 von 24) bzw. 54,6 % (12 von 10) und 99,1 % (106 von 107); Uterus 61,3 % (19 von 31) und 96 % (96 von 100); Ova-rien 83,3% (45 von 54) bzw. 87,5 % (42 von 48) und 80,5 % (62 von 77); Douglas-Raum 83,3 % (15 von 18) bzw. 86,7 % (13 von 15) und 98,2 % (111 von 113); USL 64,5 % (20 von 31) bzw. 65,4 % (17 von 26) und 98 % (98 von 100); Rektosigmoid 90,2 % (37 von 41) bzw. 88,6 % (31 von 35) und 97,8 % (88 von 90); Obliteration des Douglas-Raums 96,3 % (52 von 54) und 98,7 % (76 von 77); Adhäsionen 98,6 % (71 von 72) und 93,2 % (55 von 59). Insgesamt wurde eine Sensitivität von 91,7 % (110 von 120) für alle Befunde bzw. 94,9 % (92 von 97) für die tief infiltrierende Endometriose und eine Spezifität von 90,9 % (10 von 11) erzielt. Die Ergebnisse legten den Schluss nahe, dass die Aussagekraft des MRT bei der Dia-gnose der Endometriose abhängig von der Größe ist. Im vorderen Kompartiment konn-ten – vermutlich aufgrund der geringen Größe – nur etwas mehr als die Hälfte der En-dometrioseläsionen im MRT erkannt werden. Die Stärke des MRT lag in der vorliegen-den Studie in der Diagnose von Läsionen im mittleren und hinteren Kompartiment, bei denen eine hohe Treffsicherheit erzielt werden konnte. Des Weiteren konnte im mittle-ren Kompartiment, in dem die Endometrioseläsionen durchschnittlich am größten wa-ren, die höchste Genauigkeit des MRT in deren Detektion erreicht werden. Befunde der oberflächlichen Endometriose < 5 mm konnten nur in einem Drittel der Fälle im MRT erkannt werden, jedoch schränkt die geringe Fallzahl in der vorliegenden Studie die Aussagekraft der Ergebnisse ein. Eine weitere Stärke des MRT lag in der Diagnose von Adhäsionen, während die übrigen sonstigen Befunde nur in einem Drittel der Fälle detektiert werden konnten, wobei mög-licherweise ihre geringe Größe eine Rolle spielte. Insgesamt wurden 8 von 10 Patientinnen in der Bildgebung korrekt diagnostiziert, so-dass die Magnetresonanztomographie sehr gut zur präoperativen Diagnostik bei Ver-dacht auf Endometriose eingesetzt werden kann, sofern man sich ihrer Limitationen bewusst ist.

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