Managen oder Verwalten?
Über die Ökonomisierung der Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Kommunalverwaltung am Beispiel der Stadtverwaltung München – eine gesellschaftstheoretische Studie
Anja Lucas
Verwaltung und vor allem die Kommunalverwaltung ist etwas, das uns alle im täglichen Leben betrifft. Eine rechtmäßige Verwaltung ist die Basis für das Funktionieren eines Rechtsstaates. Gleichzeitig wird oft Kritik an ihr geübt: Langsamkeit bei der Bearbeitung, fehlende Dynamik der Bediensteten, Fehlentscheidungen und Steuerverschwendung – um nur einige Beispiele zu nennen.
Der überall beobachtbare gesellschaftliche Trend zur Ökonomisierung hat über die Verwaltungsreform, das Neue Steuerungsmodell, auch Einzug in den Kommunen gehalten.
Damit sollten nicht nur dieser Trend aufgenommen, sondern auch die bekannten Defizite behoben werden.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es überhaupt funktionieren kann, eine Verwaltungsorganisation zu ökonomisieren und wie mit dieser Ökonomisierung bzw. dem Druck zur Ökonomisierung umgegangen wird.
Es zeigt sich, dass der Trend zur Ökonomisierung vor allem das Spannungsfeld zwischen Politik und Wirtschaft, in dem sich die Kommunalverwaltung als Organisation befindet, deutlicher erkennbar werden lässt. Dabei werden Muster und Strategien zur Lösung dieser Spannungen in der Praxis sichtbar gemacht.