Mann im Mond
Gedichte
Johann Brenin Klein
Der Autor, ein Unbehauster, dem Hilde Domin schon früh bescheinigte, »er habe die Gabe des Wortes«, möchte in seinen Gedichten – ohne das Schweigen zu verraten – wieder dem Sprache verleihen, was in unseren Diskursen immer mehr zum Verstummen gebracht wird: das Elend an den Rückseiten unserer Potemkinschen Fassaden, und den Verrat an uns selbst, indem wir unseren Schmerz verdrängen und verleugnen. Oder um es mit Hugo von Hofmannsthal zu sagen: Die Texte versuchen wenigstens einige der Fliegen zu verscheuchen, »die auf unserem armen Leben sitzen: die komplexen und dumpfen Lügen der Zeit«. Als Movens seiner Arbeit dient dem Autor der Zorn und die Sehnsucht: der Zorn über eine verfehlte Schöpfung, und die Sehnsucht, dass – paradoxerweise – unsere Hoffnung auf Erlösung nicht grundlos sein möge.