Marketing von Low-Cost-Airlines
Analyse der Gestaltungsoptionen des Marketingprogrammes von Low-Cost-Airlines im deutschen Markt im Hinblick auf den Kundennutzen mit dem Ziel einer nachhaltigen Verbesserung der Wettbewerbsposition
Florian Ruperti
Der Eintritt der Low-Cost-Airlines in den europäischen Markt hat die Flugverkehrsbranche revolutioniert. Durch preiswerte Tickets wurde das Fliegen breiteren Bevölkerungsgruppen zugänglich und die Flugintensität des Einzelnen erhöht. Steigende Wettbewerbsintensität und ein hieraus resultierender Preiskampf führen für viele Low-Cost-Airlines allerdings zu der Notwendigkeit, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um ein langfristiges Überleben zu sichern. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Steigerung der nicht-preislichen Differenzierung im Wettbewerb an Bedeutung. Der vorliegenden Veröffentlichung liegt daher das Ziel zugrunde, die relevanten Einflussfaktoren einer solchen nicht-preislichen Differenzierung zu identifizieren und deren Auswirkungen auf das Kaufverhalten zu erklären. Zu diesem Zweck werden erstmalig in einem gesamthaften Forschungsmodell die Gestaltungsoptionen des Marketingprogrammes von Low-Cost-Airlines in Hinblick auf deren Wirkung auf den wahrgenommenen Kundennutzen konzeptionell und theoretisch untersucht und anschließend im Rahmen einer umfassenden Studie mit über 1.000 Low-Cost-Airline Kunden in Deutschland empirisch überprüft. Es zeigt sich, dass grundsätzlich eine unkomplizierte und zuverlässige Leistung die Basis der nicht-preislichen Differenzierung einer Low-Cost-Airline bildet. Vor dem Hintergrund, dass dem Preis als wichtigem Kaufentscheidungsfaktor weiterhin eine hohe Beachtung zuzugestehen ist, ist davon auszugehen, dass Low-Cost-Airlines durch eine konsequente Ausrichtung entlang der identifizierten Dimensionen nachhaltig von Wettbewerbsvorteilen zu profitieren vermögen.