Marslanzen
oder Vasallen recht sein muß
Uwe Dick
‚Keine Alternative‘ zum dritten deutschen ‚Serbien-muß-sterbien‘? – Kunst oder Krieg, das ist die Frage: Der Ostinato eines Denkens in Stimmen. Beim Abschreiten einer Fichtenparade – im Geheul der Medienmeute – über der Paraphrase eines Hölderlin-Gedichtes – im Hallraum moderner jugoslawischer Poesie und balkanischer Festkultur – in Traumprotokollen, Bildsequenzen und Dialogen ungezählter Reisen (seit 1965) durch Südosteuropa – zuletzt im Fluch einer erneuten Militarisierung deutscher Außenpolitik, dem Ruch jener Glorreichen Drei (‚krawatte‘ – ‚ä‘ – und ‚peng‘), die das Volk in den Krieg log. Der dauert. Nichts ist vorbei.
Uwe Dick – Pierre Bourdieu erlebte ihn 1999 in Paris als ‚Karl Kraus redivivus‘ – überläßt die Geschichtsschreibung zur Zerstörung Jugoslawiens weder den Dienstwilligen der Schurkenstaatsraison noch den ‚humanitären Panzerfisten‘ nebst ihren professionellen Verharmlosern. Und er benennt, was die ‚Schnauzen-SS‘ im Schallschatten ihrer knatternden Exekutionen verbirgt, um die duckdeutsche Hybris auch fürderhin unbehelligt mit Blut und Knochen füttern zu können. Zum zynischen Grinsen und sattsamen Grunzen der Kriegsgewinnler hier wie dort.