Mathtrails in der Sekundarstufe I
Der Einsatz von MathCityMap bei Zylinderproblemen in der neunten Klasse
Joerg Zender
Mathematische Wanderpfade (sogenannte Mathtrails) entstanden in den 1980ern in Anlehnung an die Naturlehrpfade der 60er und 70er Jahre. Die Idee ist einfach: Bewegung an der frischen Luft kombiniert mit Lerninhalten an den einzelnen Stationen soll motivieren und das Lernen nachhaltig fördern. Was erst einmal einleuchtend klingt und auch durch die bestehende (mathematik-)didaktische Theorie untermauert wird, ist allerdings seitdem wenig untersucht worden.
Die vorliegende Arbeit möchte hier eine Lücke schließen und liefert empirische Ergebnisse zu der Frage, ob so ein Mathtrail tatsächlich zu besseren Ergebnissen im schuli-schen Bereich führt und wie es um die Nachhaltigkeit eines solchen Lernangebots bestellt ist.
Dazu wurde eine Studie im Rhein-Main-Gebiet durchge-führt. Im ersten Schritt wurde das Thema auf Zylinder eingegrenzt, Stoff der Mittelstufe und an vielen Objekten draußen einsetzbar. Danach folgte eine Analyse aktueller Schulbücher, welche Typen von Textaufgaben zu Zylindern gestellt werden. Nachdem die Typisierung abgeschlossen war, konnten draußen ent-sprechende Aufgaben angelegt und zu einem Mathtrail kombiniert werden.
Insgesamt 25 Schulklassen der neunten Jahrgangsstufe an Gymnasien und Realschulen konnten für eine Teilnahme an der Studie gewonnen werden. In einem klassischen Studiendesign wurden mit einem Teil der Klassen anstelle normalen Unterrichts zwei Mathtrails abgelaufen. Im Anschluss schrieben alle Klassen einen Test mit Textaufgaben zu Zylindern, dieser Test wurde ein halbes Jahr später wie-derholt.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen die positiven Auswirkungen, die die Lernform Mathtrail auf die schulische Leistung hat.