Max Born – Baumeister der Quantenwelt
Eine Biographie
Anita Ehlers, Nancy Greenspan
„Die Welt wird eben nicht mit Vernunft regiert, und erst recht nicht mit Liebe“, schrieb Max Born 1921 an seinen engen Freund Albert Einstein. Zwölf Jahre später, als die Nazis ihn zur Emigration nach England zwangen, sollte er am eigenen Leib erfahren, was dies bedeutete. Und selbst als das Nazi-Regime bezwungen war, erlebte Born die Zündung der ersten Atombombe als eine weitere Katastrophe. Es mag wie eine grausame Ironie des Schicksals erscheinen, dass gerade der überzeugte Pazifist Born, der die Wissenschaft um ihrer Schönheit willen liebte, der Lehrmeister für die Entwickler der Atombombe war: Robert Oppenheimer, Edward Teller, Eugene Wigner, Johann (John) von Neumann und andere waren einst nach Göttingen gepilgert, um mit Born zusammenzuarbeiten, jenem Physiker, der eines der grundlegendsten Prinzipien des 20. Jahrhunderts entdeckt hatte: die Unbestimmtheit. „Max Born – Baumeister der Quantenwelt“ erzählt erstmalig die ganze Geschichte Borns – die des Nobelpreisträgers, des Mit-Architekten der Quantentheorie, des Exilanten aus Hitler-Deutschland, des Lehrers von neun Nobelpreisträgern. Born war maßgeblich daran beteiligt, die Wissenschaft des 20. Jahrhunderts zu prägen und der Moderne den Weg zu weisen. Zusammen mit seinen „Wunderkindern“ – darunter sein Assistent Werner Heisenberg – löste Born das Quantenrätsel. Aber während Heisenberg 1933 der Nobelpreis verliehen wurde, ging Born leer aus. Mehr als 20 Jahre musste er noch warten, und als man ihm 1954 den Preis endlich zuerkannte, erhielt er ihn für seine statistische Deutung der Quantenmechanik. Dies war in mehr als nur einer Hinsicht eine Bestätigung: Über lange Jahre hatte er hierüber eine Debatte mit Einstein geführt, und sein Standpunkt, dass Gott doch würfelt, erfuhr mit dem Nobelpreis eine späte Anerkennung. „Max Born – Baumeister der Quantenwelt“ ist nicht nur eine sozial- und wissenschaftsgeschichtliche Analyse, sondern auch eine intime Biografie. Nancy Thorndike Greenspan entfaltet die Geschichte eines großen Physikers und Humanisten und zeigt seinen Kampf mit den Mächten der Religion, der Politik und des Krieges auf.