Mehrfachstimmrechtsaktien
Historische Entstehung, gegenwärtige Verbreitung und ökonomische Bedeutung
Claudia Vogl-Mühlhaus
Mehrfachstimmrechtsaktien könnte man heute in Deutschland «die unbekannte Aktiengattung» nennen. Die mit mehreren Stimmen ausgestatteten Vorzugsaktien rückten erst mit dem Streit um ihre Abschaffung bei der RWE AG ins Rampenlicht. Sie existieren heute noch bei etwa dreißig deutschen Aktiengesellschaften und sind weit mehr als eine aktienrechtliche Kuriosität: Mehrfachstimmrechtsaktien können den Wert eines Unternehmens mindern. Die Arbeit faßt Mehrstimmrechtsaktien als Problem der Principal-Agent-Theorie auf. Die Autorin liefert eine theoretische Analyse des Werts von Stimmrechten im Spannungsfeld der Ziele von Aktionären und Management. Gleichzeitig arbeitet sie die historische Entstehung dieser Papiere in Deutschland in den 20er Jahren auf und verfolgt ihre Entwicklung bis in die Gegenwart. Im Zentrum der empirischen Vollerhebung steht eine Wertermittlung sämtlicher Mehrfachstimmrechte in Deutschland.