Meine Gespräche mit Sokrates
Eine philosophisch-politische Corona-Traumreise
Erich Becker
Umberto Eco lies seinen Aufklärer William von Baskerville – in seinem Mittelalter-Krimi „Der Name der Rose“ (1980 erschienen) – folgendes sagen: „Lachen tötet die Furcht. Und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht vor dem Teufel hat, der braucht keinen Gott mehr.“
Es war die nahezu pausenlose Furchtverbreitung wegen Corona, die mich zweifeln lies an der göttlichen Wahrheit unserer Politiker und „ihrer“ Medien.
Denn täglich wurde ich genervt
– mit «Infektionszahlen», die wenig aussagen;
– mit Aufrufen zur Impfung, die allein die Pandemie «besiegen» könne, was nachweislich falsch ist;
– mit der einseitigen Präsentation der Meinungen von «Fachleuten», die als Panikmacher auftraten und dabei ihre wissenschaftliche Pflicht nach Unabhängigkeit und Differenziertheit ignorierten;
– mit manipulierten Statistiken zu Bettenbelegungen;
– mit nicht eingeforderten Unterscheidungen in den Sterbestatistiken zwischen «an» und «mit» Corona Verstorbenen; und das ganze auch ohne vergleichende Sterbezahlen mit vorhergehenden Jahren – und auch nicht in Relation zu anderen Todesursachen.
– auch durch eklatante Fehlinformationen. So wurden völlig falsch zugeordnete Fotos aus Italien, aus Bergamo, im Fernsehen gezeigt: ein Foto mit mehreren Reihen von Särgen, auf denen eine rote Rose liegt, kombiniert mit dem Satz: „Vielleicht ein Grund, dass alle mal zuhause bleiben sollten“. Nur leider: Einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gab es in diesem Fall gar nicht, das Foto stammt aus dem Jahr 2013 und zeigt die in einem Flughafen-Hangar aufgereihten Särge ertrunkener Boots-Flüchtlinge auf Lampedusa.
Dalai Lama sagte einmal in Richtung Journalismus: «Einer Ihrer nützlichsten Aufgaben besteht darin, Lüge und Korruption zu bekämpfen. Untersuchen Sie ehrlich und unvoreingenommen und im Detail das Verhalten der Regierungschefs, der Minister und anderer Mächtiger».
Ich wurde vom dominanten Journalismus bitter enttäuscht und wendete mich an die Hessische Landesregierung mit einem Offenen Brief:
„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Bouffier,
sehr geehrter Herr Minister Klose!
Auch ich bin in Sorge, COVID-19 betreffend“…….
Schließlich – nach vielen weiteren Enttäuschungen – suchte ich das Gespräch mit meinem Idol; also mit Sokrates. Es wurden insgesamt 16 Gespräche: ein munterer Galopp quer durch die Corona-Hysterie.