Messen in der Linguistik
Beiträge zu den 5. Tagen der Schweizer Linguistik
Esther Galliker, Andrea Kleinert
Das Messen in der Linguistik stellt für die ganze Breite der sprachwissenschaftlichen Forschung eine Herausforderung dar und bietet die methodologisch-methodische Basis, um empirisch gestützt und theoretisch stringent auf aktuelle Fragen fundierte Antworten zu finden.
Sprache, Mehrsprachigkeit, Kommunikation, Sprachvariation und Sprachkompetenzen werden angesichts der aktuellen sozio-kulturellen Diversität und der Angespanntheit sozialer Beziehungen zunehmend in ihrer grundlegenden Bedeutung für das Zusammenleben erkannt. Ihre angemessene Beschreibung und Einschätzung sind zu einer Herausforderung für Gesellschaft und Wissenschaft geworden und werden als Grundlagen von sozialer Kohäsion und Partizipation wahrgenommen. In diesem Kontext gewinnt die Linguistik als Ganzes an Bedeutung und ist aufgefordert, fundierte, transparente und verwertbare Antworten zu entwickeln. Die 5. Tage der Schweizer Linguistik fokussierten Messen im Sinn von Werte zuordnen und systematischem sowie theoretisch und empirisch fundiertem Vorgehen.
Der vorliegende Band stellt sechs Fachartikel aus unterschiedlichen linguistischen Teilgebieten zusammen, die im Rahmen des Kongresses entstanden sind. Sie alle fokussieren wichtige und teilweise neue Aspekte des Messens in der Sprachwissenschaft. Das Spektrum reicht vom Messen sprachlicher Kompetenzen aber auch von Sprachverlust in bestimmten gesellschaftlichen und politischen Gefügen über instrumentelle Messmethoden für die Symbolphonetik zur Messung von Fachlichkeitsgraden und Verständlichkeit von Texten.