METAfiktionen
Der experimentelle Roman seit den 1960er Jahren
Stefan Brückl, Hans-Edwin Friedrich, Wilhelm Haefs, Sven Hanuschek, Max Wimmer
Die Postmoderne liegt hinter uns. Gleichzeitig erlebt Metafiktion als eines ihrer prägnantesten Erzählverfahren in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine Renaissance. Das registrierte auch die Literaturwissenschaft. Allerdings wurde noch immer nicht allgemeingültig definiert, was unter Metafiktion genau zu verstehen ist. Denn der Begriff avancierte zum Modewort und wurde zum Synonym von Selbstreflexivität aller Art.
Auch visuelle Textphänomene erhalten dieses Prädikat, obwohl sich ihre Funktionsweise von (rein) sprachlichen Erzählverfahren unterscheidet. Metatextuelle Phänomene – wie sie in diesem Band vorgestellt werden – fallen buchstäblich ins Auge: Texte wie Raymond Federmans Double or Nothing (1971), Mark Z. Danielewskis House of Leaves (2000) oder Wolf Haas’ Verteidigung der Missionarsstellung (2012)‚ ‚erzählen‘ durch ihr deviantes visuelles Erscheinungsbild.
Stefan Brückl definiert den Begriff Metafiktion für unsere Zeit und verortet ihn in der Literaturgeschichte.