Metalldrücken
W. Sellin
Metalldrücken ist eine Technik der spanlosen Umformung von Blechen, die in Gefahr geraten ist, vergessen zu werden, obwohl sie auch heute noch anerkannter Lehrberuf des Metallhandwerks ist. Es erscheint deshalb als dankbare Aufgabe, die Möglichkeiten der Umformung durch Metalldrücken und ihre Vorzüge anderen Verfahren gegenüber aufzuzeigen und abzugrenzen und sie weiteren Kreisen be kanntzugeben, insbesondere, weil die Einführung der Mechanisierung eine neue Betrachtung und Beurteilung erfordert. Wenn das Werkstattbuch dazu beiträgt, Vergessenes aufzufrischen, Bestehendes festzuhalten und das Wissen zu erweitern, erfüllt es seinen Zweck. Den Maschinenfabriken, die bereitwillig wertvolle Unterlagen zur Verfügung gestellt haben, besonders der Firma Leifeld & Co., wird für ihre weitgehende Unter stützung aufrichtig gedankt. J. Spanlose Umformung von Blechen durch Drücken. A. Der Begriff „Metalldrücken“. Metalldrücken ist ein Verfahren, durch das eine ebene Metallseheibe spanlos in ein tiefes Gefäß umgeformt werden kann. Der Ursprung des Verfahrens ist nicht bekannt, aber zweifellos geht das Metalldrücken auf das älteste Verfahren der Blechumformung, das „Treiben“, zurück. B. Die Entstehung des Metalldrückens aus dem „Treiben“. 1. Treiben. Beim Treiben wird durch Schläge mit Hämmern, die verschieden ge formte Pinnen haben, Blech durch Druck punktförmig verdrängt, wobei es durch all mähliche Verlegung der Angriffsstellen und durch Veränderung der Schlagkraft gezwun gen wird, sich in die gewünschte :Form um zuformen. Die Umformung durch Treiben wird auch heute noch geübt, wenn sich auch die Gefäß ausbildung durch Treiben weitgehend auf das Abb.1. Mechanischer Treibhammer beim Treiben auf Amboß mit Gummieinlage.