Meteorologie und Klimatologie
Eine Einführung
H. Malberg
Die Meteorologie gehört zum Kreis der Geowissenschaften, d. h. jener Wissen schaften, deren Forschungsgegenstand die Erde ist. Weitere Mitglieder dieser Fa milie sind die Geologie, Geophysik, Ozeanographie, Geographie. Im engeren Sinne ist die Meteorologie eine geophysikalische Wissenschaft, denn sie beschäftigt sich mit den physikalischen Eigenschaften der Lufthülle des Planeten Erde, unserer Atmosphäre. Weitere Zweige der Geophysik befassen sich mit den Eigenschaften der festen Erde, so z. B. die Erdbebenkunde (Seismik), oder mit den physikalischen Eigenschaften der Ozeane und Gewässer. Aufgrund ihrer geschichtlichen Entwicklung ist die Meteorologie eine „empi rische“, also eine Erfahrungswissenschaft. Ihre Grundlage ist die W etterbeo bachtung und die Auswertung jahrzehnte-bis jahrhundertelanger Beobachtungs reihen mit dem Ziel, die physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, nach de nen die Vorgänge in der Atmosphäre ablaufen. In diesem Sinne gehört die Mete orologie zur Physik, betreibt sie die Physik der Atmosphäre, ist der Meteorologe als „angewandter“ Physiker zu betrachten. Kann jedoch der Physiker seine Experimente im Labor durchführen und sie jederzeit unter den gleichen Versuchsbedingungen wiederholen, so ist dieses dem Meteorologen verwehrt. Ihm werden die „Untersuchungsanordnungen“ von der Atmosphäre vorgegeben, sie muß er so vermessen, wie die Prozesse ablaufen, was nicht selten mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, z. T. auch wegen der kaum möglichen Trennung komplexer Vorgänge und Wechselwirkungsprozesse zu Unzulänglichkeiten, zu unbefriedigenden Ergebnissen führt. Neue Technolo gien und neue Beobachtungsmethoden werden aber auch hier im Laufe der Zeit schrittweise zu neuen Erkenntnissen führen, zu einem auch in Einzelfragen zu nehmend besseren Verständnis unserer Atmosphäre und ihrer Wettererscheinun gen.