Methodenpluralismus in den Wirtschaftswissenschaften
Uwe Jens, Hajo Romahn
Der Band thematisiert in seinen verschiedenen Beiträgen Fragen der methodischen Orientierung in den Wirtschaftswissenschaften. Dabei stehen jedoch weniger konkrete methodische Probleme wirtschaftswissenschaftlicher Forschung im Mittelpunkt, sondern eher die grundsätzlichen Ansätze in den Wirtschaftswissenschaften und damit verbundene methodische und methodologische Fragen. Nicht die aktuelle Wirtschaftskrise begründet diese Thematik, vor ihrem Hintergrund erhält die Diskussion heterodoxer Ansätze jedoch neue Impulse, während orthodoxe Ansätze unter Legitimationsdruck geraten.
Die Beiträge des Bandes beziehen sich zum einen auf die abseits des Mainstreams angesiedelten Ansätze heterodoxer Ökonomie und ihre Chancen, den orthodoxen Ansätzen Konkurrenz zu machen. Weiter werden ordnungstheoretische und ordnungspolitische Themen auch in Hinblick auf methodische Fragen aufgegriffen. In weiteren Beiträgen geht es um die Impulse, die sich aus den zurückliegenden, jedoch noch nicht überwundenen Krisen für die Entwicklung der neoklassischen wie auch der keynesianischen Ansätze unter Berücksichtigung der jeweiligen Methoden ergeben könnten. Der Band basiert auf den Referaten einer Tagung des „Instituts für beratende Sozial- und Wirtschaftswissenschaften – Gerhard Weisser-Institut“ sowie Diskussionsbeiträgen zur Thematik.
Inhalt Arne Heise
Krise der Wirtschaftswissenschaft – Raum für Alternativen? Plädoyer für einen Pluralismus in der Ökonomik
Ludwig Bußmann
Die aktuelle Malaise der ökonomischen Theorie
Werner Schönig
Heterodoxie in der ökonomischen Theorie der Sozialpolitik. Rezeption, Struktur und Perspektiven einer normativen Sozialökonomik
Werner W. Engelhardt
Zu Methodenfragen ordnungstheoretischer und ordnungspolitischer Konzeptionen im Verständnis J.H. von Thünens, W. Euckens und G. Weissers – bezogen besonders auf „Dritte Ordnungen“
Frank Schulz-Nieswand
Daseinsvorsorge und existenzielle Angst des Menschen. Fragen der Ordnung der Ökonomie der Gewährleistungsstaatlichkeit im Lichte evolutorischer Tiefenpsychologie.
Hajo Romahn
Methodenpluralismus und Methodenstreit in der Ökonomie – alte Argumente in einer aktuellen Debatte?
Jürgen Kromphardt
Methodenpluralismus aus keynesianischer und neo-keynesianischer Perspektive
Wolfram Elsner und Stefan Kesting
Methodische Aspekte heterodoxer ökonomischer Ansätze
Wim Kösters und Roland Döhrn
Internationale Verflechtung und internationale Finanzkrisen – eine methodische Herausforderung für die Wirtschaftsprognose?
Uwe Jens
Die ökologische Ökonomie oder die ökonomische Theorie der nachhaltigen Entwicklung mit ihren interdisziplinären Grundlagen
Christoph M. Schmidt und Nils aus dem Moore Empirische Wirtschaftsforschung und Politikberatung: Ergibt sich aus der aktuellen Finanzmarktkrise Diskussionsbedarf über methodische Ansätze und neoklassische Methode?
Horst Hanusch
Die evolutorische Wirtschaftstheorie, Entwicklung und Bedeutung für die aktuelle Politikberatung
Dirk Löhr
One size does not suit all – zur Rolle von Privateigentum und Commons in einer Marktwirtschaft
Peter Spahn
Modellunsicherheit und hybride Konzeptionen der Geldpolitik