Metropolregion Mitteldeutschland aus raumwissenschaftlicher Sicht
Martin T.W. Rosenfeld, Andreas Stefansky
Die Idee der Metropolregionen basiert auf der Erwartung, dass eine verbesserte Vernetzung
innerhalb einer Region entweder dazu beitragen kann, dass mobile Faktoren
sich an einem Ort oder an mehreren Orten stärker als zuvor konzentrieren, oder dass
durch die intraregionale Vernetzung Ballungsvorteile „simuliert werden“, die vermutlich
in den deutschen Großstädten geringer ausgeprägt sind als in zahlreichen „primate
cities“ im Ausland. Entsprechende Vorteile sind gerade für Städte und Regionen
mit wirtschaftlichem Aufholbedarf – wie in Mitteldeutschland – von besonderer Relevanz.
Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der für Mitteldeutschland typischen,
sehr ausgeprägten polyzentrischen Raumstruktur beschäftigt sich dieser Band aus
unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Entwicklung und den Chancen der „Metropolregion
Mitteldeutschland“. Im Fokus stehen insbesondere institutionelle und Governance-
Aspekte sowie die Frage nach der Übereinstimmung zwischen dem aktuellen
räumlichen Zuschnitt der Metropolregion und den funktionalen Raumbeziehungen in
Mitteldeutschland.