Mettengewebe
Flaths und Unflaths Glücksmomente
Christian Kreuzburg
Der Dampf prägt das 19. Jahrhundert, es ist das Zeitalter der Maschinen. Sinnfällig wird es von der Eisenbahn geprägt, dem Verkehr auf den Eisenschienen.
Bevor der Dampf dazu kam, wurde der „Train“ von Tieren gezogen, zum Beispiel auf der ersten eisernen Bahn des alten Kontinents, der Pferdeeisenbahn von Linz über Urfahr nach Böhmisch Budweis.
Diese Bahn (in Betrieb von 1835 bis 1872) benutzen zwei Ehepaare aus Bayern. Sie erleiden in der Mitte des Jahrhunderts im Mettengewebe des Nachsommers ein Zugunglück, das ihnen Land und Leute des Mühlviertels näher bringt. Zu einer Hochzeit auf Schloss Weinberg ober Kefermarkt eingeladen, durchwandern sie die karge Landschaft, erleben das harte Leben der Bauern, Kräfte aus heilendem Wasser, die Hinterglasbildmalerei, die angespannte Zeit der Reaktion, Bienengesumm, sexuelle Zwänge bei Kaplänen, einen schüchternen und einen weltberühmten Musikanten, Ersprießliches und anderes. Sie haben dabei ihre „Happysode“ und kommen sich gehörig nah.
Am Ende sind sie willens, sich im Wettstreit zwischen Fortschritt und Bewahrung sogar ein kleines Stück zurückzunehmen.