Mexiko als Metapher
Inszenierungen des Fremden in Literatur und Massenmedien
Friedhelm Schmidt-Welle
Mexiko entwickelte sich seit der Eroberung der Neuen Welt zu einer der bevorzugten Projektionsflächen für exotistische Fantasien zwischen Utopie und Dystopie. Im vorliegenden Buch wird die Funktionalisierung des Landes für solche Fantasien in europäischen und US-amerikanischen Literaturen, Filmen, Comics, Fotografie und Werbung des 20. Jahrhunderts untersucht.
Im Mittelpunkt steht dabei eine Kritik der Herausbildung von Metaphern, die auf der Grundlage begrenzter Realitätsausschnitte und Erfahrungen Mexiko als einheitliches Ganzes konstruieren. In diesem Kontext geht es schließlich auch um die Auswirkungen der Exotisierung auf die Eigenbilder, mithin um den Prozess der Selbstexotisierung.
Analysiert werden unter anderem Texte von Harry Graf Kessler, B. Traven, John Reed, D. H. Lawrence, Aldous Huxley, Graham Greene, Katherine Anne Porter, Malcolm Lowry, Antonin Artaud, André Breton, Egon Erwin Kisch sowie Filme von Sergei Eisenstein, Walt Disney, Luis Buñuel sowie eine Reihe von Western.