Mies in Berlin & Potsdam
Mit Recherche, Texten, Zeichnungen und Fotos von Carsten Krohn
Ingolf Kern, Wita Noack
Ludwig Mies van der Rohe hat dreißig Jahre in Berlin gelebt und gewirkt. Zwischen dem Tempel der westlichen Moderne an der Potsdamer Straße und dem Landhaus Lemke am Obersee liegen für ihn Weggehen und Wiederkommen, Aufbruch und Vermächtnis. Aber das sind nur zwei wichtige Eckpunkte seiner Tage. In Berlin und Potsdam hat der große Baukünstler der Avantgarde zahlreiche Bauten entworfen und gestaltet. Und auch wieder verworfen. Von der Villa bis zum Verkehrsturm, vom Grabstein bis zur Messegestaltung, von der möblierten Wohnung bis zum Warenhaus.
Im Rückblick behagte Mies nicht alles, was er in jungen Jahren auf dem Reißbrett hinterlassen hatte. 1924 beauftragte er seinen Mitarbeiter Sergius Ruegenberg mit der Vernichtung von Unterlagen früherer Entwürfe. Mit archäologischer Akribie und detektivischem Eifer ist es nunmehr dem Architekturhistoriker Carsten Krohn gelungen, die unbekannten Projekte der Berliner Jahre freizulegen, zuzuordnen und zu analysieren. Erstmals ist es mit Hilfe dier Mies-Map möglich, den frühen Mies in seiner ganzen Breite und Vielfalt zu zeigen: Überzeugungen werden klar, Vorbilder scheinen auf, Wege deuten sich an.
Die Map passt in jede Tasche und ist eine Aufforderung, die historischen Pfade von Mies durchaus zu kreuzen… (aus dem Vorwort von Wita Noack und Ingolf Kern)