minderheitlich werden
Experiment und Unterscheidung
Im Auftrag des Zentrums für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur, Dietrich Sagert
Wenn die Zahlen kleiner werden, kann man sich der Gedankenlosigkeit von Zahlenreihen und ihrer Verwaltung überlassen. Man kann aber auch andere Zugänge wählen, zum Beispiel: minderheitlich werden. Die hier vorgelegten Skizzen experimentieren diese Denkfigur in verschiedenen Themenfeldern. Und experimentieren heißt: Texte jenseits der Gewohnheit lesen und damit einem Begriff Einlass in die Lektüre und ihre denkerischen Vollzüge gewähren, der sowohl einer schlichten als auch einer komplex lehrhaften Wiederholung meist entgeht – die Differenz.
Es gilt jenen kleinen Verschiebungen, Abweichungen, Unterwanderungen des schon Gewohnten und Gekannten auf die Spur zu kommen und entscheidende Unterschiede herauszuarbeiten, nämlich die zwischen Selbstreferenz und einer denkerischen Praxis, zwischen Selbstbespiegelung und einer spirituellen Praxis, zwischen Selbstdarstellung und einer homiletisch-liturgischen Praxis.
It is necessary to trace those small shifts, deviations, subversions of the already familiar and known and to work out decisive differences, namely those between self-reference and thought practice, between self-reflection and spiritual practice, between self-representation and homiletic-liturgical practice.