Modellierung und Messung experimenteller Kompetenz
Analyse eines large-scale Experimentiertests
Christoph Gut-Glanzmann
Die Modellierung und Messung experimenteller Kompetenz ist im Zuge der Einführung von Bildungsstandards und -monitorings von grosser Bedeutung in der naturwissenschaftsdidaktischen Forschung. Standards zum Experimentieren müssen nicht nur in adäquaten Kompetenzmodellen gefasst werden, die beschriebenen Kompetenzen sollten auch mit validen Instrumenten gemessen werden können. Dabei ist das Ziel, zwischen den Standards, Modellen und Assessments grösstmögliche Kongruenz herzustellen.
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bildet ein large-scale Experimentiertest, der im Rahmen des Schweizer HarmoS-Projekts mit Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgangsstufen 6 und 9 durchgeführt wurde. Auf der Basis einer Analyse des Begriffs der experimentellen Kompetenz und deren theoretischen Progressionsmöglichkeiten wird ein Modell zur Erklärung von Itemschwierigkeit beim HarmoS-Experimentiertest entwickelt. Dabei werden nicht nur kompetenzrelevante, sondern auch kompetenzirrelevante Itemmerkmale in die Betrachtung mit einbezogen. Dies erlaubt Aussagen zur Validität des Messinstruments und zur Adäquatheit des zugrundeliegenden Kompetenzmodells. Zudem ergeben sich Erkenntnisse für die Weiterentwicklung dieser Testart. Ergänzt wird die Untersuchung durch weitere, für den Schweizer Bildungsdiskurs relevante Analysen zur Kompetenzverteilung in der untersuchten Schülerpopulation.