Module zur Orgelimprovisation im Gottesdienst
Popularmusik - pop meets organ
Stefan Antweiler, Torsten Laux
POPULARMUSIK – POP MEETS ORGAN
In dem Evangelischen Gesangbuch (EG) und dem neuen Gotteslob1 (GL) finden sich zahlreiche
Melodien, die mit Stilmitteln der Popularmusik oder mit modalen Stilistiken begleitet werden können.
Dies gilt vor allem für die Lieder des 20. und 21. Jahrhunderts.
Im zweiten Band der Module zur Orgelimprovisation beschäftigen wir uns mit Patterns der Popularmusik
und wenden diese zur Begleitung der Gesangbuchmelodien in der gottesdienstlichen Praxis an.
Die Verwendung modaler Stilistiken zur Begleitung dieser Lieder wird in einem weiteren Band der
Reihe besprochen.
Bei der Gestaltung einer angemessenen Gemeindebegleitung, Intonation oder Improvisation gilt es,
eine Stilistik auszuwählen, die möglichst authentisch dem Lied entspricht. Dies gilt insbesondere bei
der Anwendung moderner Stilelemente auf ältere Lieder und Choräle früherer Epochen.
Sie können uns dadurch sowohl musikalisch als auch inhaltlich in ihrer theologischen und spirituellen
Aussagekraft näher rücken.
Grundlegend für Jazz, Latin und andere populäre Musikstile ist die Verbindung von afrikanischer
Rhythmik, die von der polymetrischen Überlagerung verschiedener Rhythmen lebt, mit dem metrischen
Konzept der europäischen Musiktradition.
Einige Lieder lassen bei der musikalischen Gestaltung verschiedene Interpretationen zu. Gerne kann
hier auch mit der Kombination mehrerer Rhythmuspatterns experimentiert werden.
Andere Lieder – beispielsweise KOMM, HERR, SEGNE UNS (EG 170 / GL 451) – sträuben sich aber
gegen bestimmte popularmusikalische Bearbeitungen. In diesem Fall sollte man sich hüten, sie in ein
Korsett zwängen zu wollen.
Es „groovt“, wenn Musiker und Hörer den Puls der Musik körperlich spüren und in der sinnlichen
Verschmelzung mit der Musik zur eigenen körperlichen Bewegung angeregt werden.
Im vorliegenden Band der Orgelmodule werden verschiedene popularmusikalische Begleitpattern thematisiert.
Die Beschäftigung mit den einzelnen Stilrichtungen kann frei gewählt werden. Wir empfehlen allerdings
zunächst den Abschnitt Ballade exemplarisch durchzuarbeiten, um sich mit der Vorgehensweise
des Bandes vertraut zu machen.
Zuerst werden die Merkmale der jeweiligen Begleitstilistik vorgestellt. Es folgen Schritte zur Erarbeitung
stiltypischer Begleitpattern, die dann auf die Lieder der Gesangbücher übertragen werden.
Abschließend werden geeignete Lieder für die jeweilige Stilrichtung angeführt.
Das Erarbeiten der Begleitpattern erfolgt schrittweise. Dabei beginnen wir jeweils mit dem Schritt,
den wir uns gerade zutrauen.
Alle Abschnitte, die Begleitmodelle enthalten, die direkt zur Begleitung der Gemeinde eingesetzt werden
können, sind zur Unterscheidung von Übungspattern mit dem Tastatursymbol gekennzeichnet.
Außerdem möchten wir dazu ermuntern, wenn möglich die Gemeindebegleitung mit Stilen der Rockund
Popmusik durch den Einsatz von Perkussioninstrumenten oder Drum-Set zu erweitern.