Möglichkeiten und Grenzen von fair division im schweizerischen Erbrecht
Annina Vögeli
In einer der herrschenden Lehre unerwartet deutlich widersprechenden Weise hat das Bundesgericht in BGE 143 III 425 die Frage nach der freien, umfassenden Zuweisungskompetenz des Teilungsgerichts verneint. Zugleich hat es sich aber offen gezeigt gegenüber – wie es sich ausdrückte – «kreativen Ansätzen» der Losbildung. Die vorliegende interdisziplinäre Dissertation präsentiert solch kreative Ansätze, indem Losbildungsverfahren aus dem spieltheoretischen Forschungsgebiet der fair division auf ihre erbrechtliche Implementierung untersucht werden. Aufgezeigt wird unter anderem, dass diese alternativen Losbildungsverfahren in sich hierfür eignenden Konstellationen das gesetzliche Verfahren nach Art. 611 ZGB optimieren, die Teilungswertschöpfung maximieren und den Zufallsentscheid vermeiden.