Mordsbilder – Kinder und Fernseh-Information
Bernd Schorb, Helga Theunert
Nur wenige Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren sind in der Lage, mit Informationen im Fernsehen angemessen umzugehen. Die meisten sind von den Inhalten und Darbietungsweisen der seriösen Fernsehinformation überfordert. Infotainment- und Realitiy-TV-Angebote scheinen unserer Altergruppe auf den ersten Blick zugänglicher zu sein. Aber das, was Kinder hieraus an Informationen beziehen, ist wenig wünschenswert für ihre weitere Entwicklung.
Mit diesen Sätzen leiten die Wissenschaftler Helga Theunert und Bern Schorb das Ergebniskapitel der Untersuchung „Mordsbilder“: Kinder und Fernsehinformationen ein. Ihr Institut Jugend Film Fernsehen (JFF) ist der Frage nachgegangen, wie sich Kinder mit den Darstellungen realer Gewalt im Fernsehen – in der „Tagesschau“ ebenso wie in „Explosiv“, „Retter“ oder in „Aktenzeichen XY“ – auseinandersetzen. Hundert Kinder aus Hamburg und München wurden in Gesprächen und Gruppenspielen befragt. Auftraggeber der Studie sind die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) und die Bayerische Landesanstalt für neue Medien (BLM).
Die Autoren machen Vorschläge zur Verbesserung von programmlichen Standards und der medienpädagogischen Praxis. Ihre Studie ist wegweisend für alle, die sich mit der Frage nach der Verarbeitung von Fernsehinhalten durch Kinder beschäftigen.