Autoren Biografie
Einiges über mich und meinen Werdegang als Autor ...
Am Anfang steht ja immer wann man aus dem Ei geschlüpft ist und sich angeschickt hat, diese Welt mit zu bevölkern. Also gut, bei mir war das an einem hundekalten Tag,
Wolf G. Winning … geboren wurde ich am letzten Tag im Januar 1940 in Halle an der Saale.
Dort wuchs ich auch auf, ging zur Schule und lernte einen so genannten bürgerlichen Beruf. Viele glauben, Schriftsteller sei ein Beruf. Ich weiß es nicht. Ich habe es mehr als Berufung angesehen, gepaart mit einem Schuss Begeisterung und dem Wunsch, seinen Träumen Gestalt zu verleihen. Zum Klassenprimus habe ich mich in der Schule nicht aufschwingen können, weil ich schon damals von diesem Drang besessen war, Geschichten zu schreiben – naive Geschichten waren es seinerzeit, deren einzige Publikation es war, meinen Schulkameraden zur Kenntnis zu kommen.
Ende Juli 1961, zwei Wochen bevor man in Berlin jene unselig berüchtigte Mauer errichtete, kehrte ich dem DDR-Staat den Rücken und zog die Freiheit vor, jene Freiheit, mich entfalten zu können, zu tun, was ich hinter dieser Mauer nie gekonnt hätte. So bin ich schließlich hier in Villingen-Schwenningen am Rande des Schwarzwaldes gelandet.
Ich habe immer gern gelesen, und der Wunsch, ebensolche wunderbaren Geschichten schreiben zu können, brach wieder in mir durch, nachdem ich mich in meiner neuen Welt einigermaßen eingerichtet hatte. Aber mir wurde auch klar, dass Talent (was immer man auch darunter versteht) und der Wunsch zu kreativem Schreiben allein nicht genügen. Gewisse Sachen muss man eben lernen: wie man die Dinge anzupacken hat, um Ideen Gestalt zu verleihen, und vor allem, wie man es nicht machen soll. Also absolvierte ich, neben meinem Job, von dem ich lebte, bei der Studiengemeinschaft Kamprath in Darmstadt ein zweijähriges Fernstudium >Technik der Erzählkunst<, und dann versuchte ich mich im Schreiben von Wester-Romanen, weil dieses Genre mich schon immer fasziniert hatte.
Meine ersten bescheidenen Erfolge hatte ich beim Zauberkreis Verlag in Rastatt, und zwei Jahre später kam ein Angebot vom Bewin Verlag, Menden, Western-Romane für Leihbüchereien zu schreiben, die es ja in den 1960er Jahren in Deutschland noch gab. Nach neun Romanen ging das Geschäft mit Leihbüchereien zu Ende, weil sich das Fernsehen mehr und mehr etablierte. Aber dann gelang es mir im August 1968 beim Kelter Verlag Fuß zu fassen. Und als dann 1970 der für mich zuständige Redakteur Rainer Delfs zum Bastei Verlag wechselte, konnte ich mich auch dort als ständiger Autor etablieren. Fortan schrieb ich für Kelter und Bastei unter meinem Autoren-Pseudonym Luke Sinclair Western-Romane wie: Der Fremde, der aus der Hölle kam – Der Teufel mit dem Stern – Hass und Tod sind wie Brüder -- Narbengesicht Gringo – Das Gold der Juaristas – Der Arapaho-Mann – Der Fluch von Wallowa – Rivalen in der Hölle, um nur einige zu nennen. Alle Romane hier aufzuführen würde den Rahmen dieser Homepage sprengen. So ging das bis 1998, und dann war auch bei den Heftromanen das Geschäft gelaufen, und fast alle dieser Reihen wurden eingestellt. Nun stand ich vor der Wahl, aufzuhören oder etwas anderes zu schreiben. Ich entschied mich schließlich für das Letztere.
Nach einigen privaten Fehlschlägen, die das Leben so bereithält, hatte ich 1974 in Bangkok geheiratet und in den folgenden Jahren die Heimat meiner Frau recht gut kennen gelernt. Die Idee, dieses Land als Schauplatz eines Romans zu wählen, hatte sich schon seit Jahren in meinem Kopf festgesetzt und war dort langsam wie ein guter Rotwein herangereift. Nun schien die Zeit dafür gekommen zu sein. Aber so ganz konnte ich mich noch nicht von der Faszination jenes weiten Landes jenseits des Atlantiks lösen, mit dessen Geschichte und Schicksalen der darin existierenden Menschen ich mich mein Leben lang beschäftigt habe, und so schrieb ich vorerst noch einen historischen Roman mit dem Titel: „Roter Bruder Abel“, der von der Eroberung des westlichen Nordamerikas und der damit verbundenen Vernichtung der Eingeborenenkultur erzählt.
Nun konnte ich mich endlich meinem langgereiften Plan widmen, mit dem ich schließlich auf meinem Weg endlich bei der Indian Summer Edition angekommen bin – einem Verlag, der auch Autoren eine Chance gibt, die nicht auf den amerikanischen Bestsellerlisten stehen.
Es erscheinen also parallel auch: „Wer weiß schon, wann die Stunde schlägt“; „Roter Bruder Abel“; „Mountain Sunrise“ und nun „Der Puma-Mann“.
Wolf G. Winning
