Mystisches Lenormand
Die 36 Wahrsagekarten nach Marie-Anne Lenormand. Gemalt von Urban Trösch
Regula Elisabeth Fiechter, Urban Trösch
Die Bekanntheit der Lenormand-Wahrsagekarten, die in verschiedensten Varianten seit 200 Jahren auf dem Markt sind, erklärt sich vor allem aus dem Ruhm ihrer (angeblichen) Schöpferin: Mademoiselle (oder Madame) Marie Anne Adelaide Lenormand (1772 – 1843) war die wohl bekannteste Wahrsagerin des 19. Jahrhunderts. Sie war schon zu Lebzeiten berühmt und viele hochgestellte Persönlichkeiten ihrer Zeit zogen sie zurate.
Die sogenannten „Kleinen Lenormandkarten“, die besonders in Deutschland bekannt und beliebt sind, bestehen aus 36 Karten mit jeweils nur einem Bildmotiv (z. B. Ring, Haus, Reiter) in einer bestimmten Reihenfolge. Alle sind mit Ziffern von 1 – 36 durchnummeriert, viele tragen zusätzlich zugeordnete Kartenbilder wie wir sie von Spielkarten kennen (Herz, Karo, Pik, Kreuz von 6 – 10, Bube, Dame, König, Ass) und / oder Reime, die sich auf die Deutung der jeweiligen Karte beziehen. Bei allen „Kleinen Lenormandkarten“ ist die Reihenfolge und Nummerierung gleich. Lediglich die Karte Nr. 12 „Vögel“ wird in einigen Varianten „Eulen“ genannt, die dann auch statt anderer Arten abgebildet sind.
Der Schweizer Urban Trösch hat die Karten für dieses Deck mit vielen innovativen Ideen ganz neu gestaltet und interpretiert. Die klassischen Lenormandmotive sind von unterschiedlichen Fenstern gerahmt, durch die der Betrachter hinein- oder hinausschaut und es sind auch nicht-europäische Szenen dargestellt. Die Fische sind z.B. Koikarpfen, die im Teich eines japanischen Gartens schwimmen.
Die Karten sind durchnummeriert, haben keine zusätzlichen Spielkartensymbole, Verse oder Bildunterschriften; die Nr. 12 sind die Eulen. Das 40-seitige Anleitungsheft erklärt kurz die Bedeutung der einzelnen Karten und beschreibt verschiedene Legemuster.