Mythos Normalität
Kunst von besonderen Menschen in der Sammlung Würth
Thomas Grabert, C. Sylvia Weber
Was ist normal? Lässt sich Kunst in Normen pressen, lassen sich Kunstschaffende kategorisieren? Schon lange befinden sich in der Sammlung Würth zahlreiche Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften außerhalb der gesellschaftlichen Maßstäbe eingeordnet werden. Dass Normalität an sich ein Mythos ist und Kunst keine Behinderung kennt, zeigt jedoch eindrücklich die Ausstellung in der Hirschwirtscheuer in Künzelsau und der dazugehörige Katalog.
Vielerorts hat sich eine lebendige Szene um die Kunst von besonderen Menschen entwickelt – längst scheint das Label „Outsider Art“ überholt zu sein, mit dem sie seit den 1970er-Jahren belegt ist. Carmen und Reinhold Würth beobachten und begleiten diese Entwicklung seit Jahrzehnten mit großem persönlichem Interesse. Mit regelmäßigen Ausstellungen, die sich den Neuzugängen an Kunst von besonderen Menschen in der Sammlung Würth widmen, setzen sie sich für Offenheit, den Abbau von Barrieren zwischen Menschen und ein besseres gesellschaftliches Miteinander ein.