Mythos Südsee
Die Entdeckung des blauen Kontinents Pazifik
Ulrich Offenberg
Es begann mit einer theatralischen Inszenierung: 1513 tauchte der Spanier Vasco Nuenz de Balboa sein Schwert in die Fluten des Stillen Ozeans und nahm damit symbolisch die Südsee für seinen König in Besitz.
Der Edelmann ahnte damals nicht, dass er den größten Ozean der Erde entdeckt hatte. Ein Gebiet mit 20.000 Inseln, so groß wie die Oberfläche des Mondes. Ihm folgten Portugiesen, Holländer und Engländer. Sie alle waren auf der Suche nach Gold und dem geheimnisvollen „Südland“, das seit der Antike irgendwo auf der anderen Seite des Erdballs vermutet wurde. Sie stießen auf freundliche Naturmenschen, kriegerische Kannibalen und wunderschöne Frauen, die offen der freien Liebe frönten – eine Inspiration nicht nur für den Maler Paul Gaughin.
Kühne Seefahrer wie Fernao de Magallaes, Aabel Tasman und James Cook schrieben Geschichte. Die Erzählungen der Seeleute von der anderen Seite der Erdkugel machten die Südsee zu einem Mythos.