Nationalismus und internationale Zusammenarbeit in den Naturwissenschaften
Die deutsch-französischen Wissenschaftsbeziehungen zwischen Revolution und Restauration, 1789–1832. Mit einer Bibliographie der Übersetzungen naturwissenschaftlicher Werke
Kai Torsten Kanz
In den Jahrzehnten nach der Französischen Revolution waren die deutsch-französischen Kontakte in den Naturwissenschaften außerordentlich intensiv.Zahlreiche Übersetzungen französischer Werke, Studienreisen ins Nachbarland, Korrespondenzen mit den dortigen Kollegen und die wechselseitigen Akademiemitgliedschaften belegen die enorme Anziehungskraft, die von Paris als damaligem Weltzentrum der Naturwissenschaften ausging.
Nationalistische Äußerungen auf beiden Seiten, die sich insbesondere bei der wechselseitigen Rezeption naturwissenschaftlicher Theorien finden lassen, belegen jedoch, daß die Nationalität der Gelehrten und die Internationalität der Wissenschaft sich bereits in einem unauflösbaren Konflikt befanden.Für den bilateralen Wissenstransfer ist der Nationalismus der Naturforscher gleichwohl nicht als ein entscheidender hemmender Faktor anzusehen.
Im Anhang sind 400 Übersetzungen (330 aus dem Französischen; 70 aus dem Deutschen) naturwissenschaftlicher Werke, wo möglich autoptisch und mit Standortnachweisen, bibliographiert.